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Brexit und Gesundheitswesen

01. August 2016

Ende Juni haben die Briten beschlossen, die ungeliebte Europäische Union zu verlassen. Im Vorfeld der Entscheidung wurde der drohende Brexit oftmals als Super-GAU eingeschätzt. Mittlerweile kann man meinen, dass nur noch ein unaufgeregter Verwaltungsakt übrig bleiben wird.
Jedoch wird der Brexit auch im Gesundheitswesen Spuren hinterlassen. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA (ehemals EMEA), gegenwärtig noch am Londoner Churchill Place, ist mit ihren ca. 800 Mitarbeitern eine Agentur der Europäischen Union, zuständig für Beurteilung und Überwachung von Medikamenten. Sie wird sich mittelfristig wohl einen anderen Standort suchen müssen. In Deutschland wird schon mit einer Ansiedlung der Agentur in Bonn geliebäugelt – zumindest wenn es nach den Wünschen des Bundesverbandes der Arzneimittelherstellen gehen würde.
Wie wird es den deutschen Ärzten ergehen, die in Großbritannien arbeiten? Das britische Gesundheitswesen hat stark von der Visafreiheit profitiert, zeigte sich als attraktiver Standort. Gute Bezahlung, geregelte Arbeitszeiten, weniger Hierarchien. Über 3.000 deutsche Ärzte arbeiten gegenwärtig in Great Britain. Es ist zu vermuten, dass GB vieles dafür tun wird, diese Arbeitskräfte im Land zu halten, für den einzelnen Arzt könnte sich die Situation durchaus noch lukrativer gestalten.

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