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Deutschland: Entwicklung und Produktion von Covid-19-Impfstoffen

26. Oktober 2020

Weltweit wird derzeit an über 200 verschiedenen Impfstoff-Projekten gearbeitet. Deutschland zählt international zu den Ländern mit besonders vielen Projekten für Impfstoffe gegen Covid-19. Eine aktuelle Übersicht findet sich auf der Website des vfa – die wir hier mit freundlicher Genehmigung unseren Usern vorstellen.

 

Im Einzelnen sind es die folgenden Unternehmen und Forschungseinrichtungen:

  • das Unternehmen CureVac (Tübingen)
  • die Unternehmen BioNTech / Pfizer (Mainz, Idar Oberstein, Berlin, künftig auch Marburg), zwei Projekte
  • das Unternehmen Leukocare (Planegg) mit ReiThera (Italien) und Univercells (Belgien) – Vektorvirenimpfstoff, der seit 24.08. in Italien mit Freiwilligen erprobt wird
  • das Start-Up Prime Vector Technologies (PVT) (Tübingen) mit einem Vektorvirus-Impfstoff
  • das Unternehmen ARTES Biotechnology (Langenfeld [Rheinland])
  • das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (Braunschweig) / Univ. München / Univ. Marburg / UKE Hamburg / IDT Biologika (Dessau) – MVA-basierter Impfstoff, der seit Oktober mit Freiwilligen erprobt wird
  • das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung / CanVirex (Braunschweig / Basel, Schweiz) – Masern-Impfvirus-basierter Impfstoff
  • die Universitätsklinik Tübingen (Peptid-Impfstoff)
  • das Start-Up baseclick (Neuried bei München)

Außerdem wirken die folgenden Unternehmen und Forschungsinstitute unterstützend bei der Impfstoffentwicklung und -produktion mit:

  • Rentschler Biopharma (Laupheim): übernimmt einen Herstellungsschritt für den Impfstoff von BioNTech/Pfizer
  • Vibalogics (Cuxhaven): produziert Komponente für Impfstoff von Janssen
  • CEVEC Pharmaceuticals (Köln): produziert Komponente für ungenannten Hersteller
  • Richter-Helm BioLogics (Hamburg): produziert DNA-Material für Inovio (USA)
  • das Unternehmen Daiichi Sankyo Europe (Pfaffenhofen bei München) und die Universität München (Abt. Pharmazie) tragen zum Impfstoffprojekt von Daiichi-Sankyo (Japan) und der Universität Tokio bei
  • Sanofi (Frankfurt a.M.): wird Impfstoff aus der Kooperation von Sanofi und GSK abfüllen
  • R-Pharm Germany (Illertissen), Tochter des russischen Unternehmens R-Pharm: wird künftig in Lizenz Impfstoff von AstraZeneca produzieren
  • Merck (Darmstadt): unterstützt Produktion des Impfstoffs von Oxford University/AstraZeneca und von Baylor College (University of Texas, USA)
  • Universität Gießen: wirkt mit am OpenCorona-Konsortium (Führung: Karolinska-Institut, Schweden), das einen DNA-basierten Impfstoff entwickelt
  • Tropeninstitut der Universität Tübingen: wird Totimpfstoff des dänisch-niederländisch-deutschen PREVENT-nCoV-Konsortiums erproben

Zudem werden am Universitätsklinikum Tübingen Pläne verfolgt, einen Vektorvirus-Impfstoff (mit Sednaviren) gegen Covid-19 zu entwickelt, der als Nasenspray verabreicht werden kann. Die Projektleiter rechnen aber mit mindestens vier Jahren Entwicklungszeit bis zu einer möglichen Zulassung; und das auch nur, wenn für das Projekt eine Finanzierung gefunden werden kann.

Ausführliche Informationen zu diesem Thema und einen aktuellen Podcast bietet der vfa hier.

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