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MedicalLearning – Blog zur Zukunft der medizinischen Information

Feinstaub und NOx: gibt es da keine App?

04. Februar 2019

Die Themen Stickoxide und Feinstaub geistern ja mittlerweile schon seit Jahren durch die Boulevard-Zeitungen und ebenso durch die medizinische Fachpresse. In der letzten Zeit hat sich eine lebhafte Diskussion um den Pneumologen Dieter Köhler entwickelt der behauptet hat, dass die Grenzwerte für Stickoxide und Feinstaub die realen Gesundheitsgefahren nicht widerspiegeln.

Als User, insbesondere als aufgeklärter, möchte man sich gerne auch seine eigene Meinung bilden und wissen, wie hoch denn die Stickstoff- oder Feinstaubbelastung in der eigenen Umgebung (und auch in den Wohnräumen) wirklich ist. Und da wird es schon etwas schwieriger, denn einen Feinstaubsensor oder einen NOx-Sensor der ins Smartphone integriert ist – den gibt es leider noch nicht. Aber wo bekommt man sonst standortgenaue Informationen zur Luftqualität?

Da gibt es zum Beispiel die Website luftdaten.info, ein Citizen Science-Projekt, welches (aus Stuttgart stammend) sich natürlich der Feinstaubproblematik ganz besonders verschrieben hat. Man findet dort auch einen Bastelsatz für das eigene Feinstaubmessgerät. Wer allerdings den Weg zum Bau- oder Elektronikmarkt scheut, der kann auch ein professionelles Messgerät für einige Hundert Euro bei Amazon bestellen. Aber diese Messapparate sind alle nicht handtaschentauglich.

Die Website vom Umweltbundesamt liefert viele Daten, ist aber für einen ganz kurzen Blick nur bedingt geeignet. Zwei positive Beispiel haben wir aber doch noch: die App umweltinfo.de von der Bayerischen Staatsregierung (Beispiel im Foto unten) und die App Breathe – Luftqualitätsmonitor. Letztere kooperiert mit der o.g. luftdaten.info.

Zumindest für einige Regionen findet man also die gesuchten Werte. Aber auch hier scheitert eine flächendeckende Standortgenauigkeit an der relativ geringen Zahl der Messstationen. Ähnliches kennen wir schon von der Analyse der Pollenbelastung. Für die bundesweite Hochrechnung der Pollenfluginformation ist man letztlich auf die Ergebnisse von ca. 50 stationären Pollenfallen angewiesen. Wie hoch die lokale Belastung wirklich ist, kann auch hier niemand exakt sagen.

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