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MedicalLearning – Blog zur Zukunft der medizinischen Information

LEARNTEC 2020

02. Februar 2020

Auch in Zeiten der virtuellen Realität wollen sich Messebesucher lieber einen persönlichen Eindruck von den Entwicklungen in ihren Interessensgebieten verschaffen – und dies gilt anscheinend insbesondere für Messen, die sich genau mit diesem Thema und der Digitalisierung des Lernens selbst befassen.

Die Learntec ist die größte europäische digitale Bildungsmesse. 411 Aussteller aus 17 Nationen und eine deutlich gewachsene Ausstellungsfläche wurden von den ca. 12.000 Besuchern in der letzten Woche in Karlsruhe genutzt. Das Topthema in diesem Jahr war der Einsatz künstlicher Intelligenz bei künftigen Lernszenarien.

Internationale Experten beleuchteten Gegenwart und Zukunft der digitalen Bildung. Christian Baudis, Ex-Google-Deutschlandchef: „In den nächsten 10 Jahren wird die Digitalisierung alle Geschäftsbereiche auf den Kopf stellen und das Bildungssystem sowie die Art und Weise, wie und wie lange wir lernen, verändern.“ Dong-Seon Chang, Neurowissenschaftler: „In unserem täglichen Leben bestimmen KI-Algorithmen bereits die neuen Informationen, die wir finden und entdecken werden.“

Die Redaktion dieses Blogs war insbesondere von der AR/VR Arena angetan. An allen drei Kongresstagen wurden Anwendungen und Erkenntnisse in Form von über 30 Vorträgen und Podiumsdiskussionen dem interessierten Publikum nahegebracht. Die kurze Demonstration von Microsofts Hololens 2, der neuesten AR-Brille, konnte bereits erahnen lassen, in welches Potential hier im Arbeitsumfeld lauert – auch im Gesundheitswesen. Das neue Mixed-Reality-Device zeigt einmal mehr, dass der Durchbruch neuer Technologien stark von disruptiven Innovationen abhängt – über 30.000 Vorbestellungen könnten ein Indiz dafür sein.

Torsten Fell (immersivelearning.institute) stellte vor, wie AR in den Arbeitsprozess integriert werden kann: kontextbezogener Zugang über Objekterkennung, Prozess-Guides im Arbeitsverlauf, Wartungs-Service-Dokumentation, Kollaboration mit externen Experten. Letzteres könnte man sich im telemedizinischen Umfeld bereits jetzt sehr gut vorstellen. Allerdings: die AR-Anwendungen müssen kostengünstig und effizient erstellt werden können, dann wird diese zukunftsweisende Technologie ihren breiten Einzug finden.

Insgesamt zeigt die Akzeptanz-Kurve für AR/VR-Anwendungen steil nach oben. PwC erwartet im Jahr 2030 bereits 400.000 Jobs in diesem Feld allein in Deutschland.

Hololens-Demo, Marco Maier, VISCOPIC

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