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MedicalLearning – Blog zur Zukunft der medizinischen Information

CME – Wandel bei Struktur und Inhalt?

02. Mai 2016

In einem Interview mit Dr. med. Max Kaplan (erschienen in: HNO-Nachrichten 2016; 46 (2)) wird ein Blick in die Zukunft gewagt. Dr. Kaplan ist Allgemeinmediziner, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer und Vizepräsident der Bundesärztekammer – und wird aufgrund seiner Funktion als Vorsitzender des Deutschen Senats für ärztliche Fortbildung im Beitrag als „Deutschlands oberster Fortbilder“ tituliert.
Zu Beginn nehmen einige beachtenswerte Zahlen all denen, die den Ärzten eine gewisse Fortbildungsunwilligkeit unterstellen, schnell den Wind aus den Segeln. Aktuell kommen wir pro Jahr auf ca. 350.000 von den Landesärztekammern anerkannte Fortbildungsmaßnahmen, 5 Millionen ärztliche Teilnahmen und 20 Millionen erworbene Fortbildungspunkte. So weit, so gut – und schließlich gesetzlich gefordert.
Strukturell sieht Kaplan das unterstütze E-Learning und das Blended Learning auf dem Vormarsch. Diese Art der Fortbildung habe insbesondere in den Flächenländern eine Zukunft. Wir meinen: das ist noch untertrieben. Viele Ärztinnen, die ihren Beruf in Teilzeit ausüben, schätzen nach unserer Erfahrung die Möglichkeit einer zeit- und ortsunabhängigen Fortbildung sehr, da eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglicht wird. Reisezeiten werden, falls möglich, vermieden. Insofern wagen wir die These, dass innerhalb von 10 Jahren die elektronische Fortbildung (gemeint sind die gegenwärtigen Kategorien D, I, K) mit den Präsenzveranstaltungen gleich ziehen wird.
Ein weiterer (neuerer) Ansatz ist das lt. Kaplan das Peer Review (Kat. C) der ärztlichen Tätigkeit, eine Methode der kollegialen Beurteilung medizinischer Leistungserbringung. Beispiel: der Kollege schaut über die Schulter und spricht Defizite an, beide lernen dabei und bekommen Punkte. Ob man das auch digitalisieren kann?
Wir gehen weiter als das Interview und meinen, dass der Blick in die Zukunft der medizinischen Aus-, Weiter- und Fortbildung sicherlich stark durch weitere technologische Möglichkeiten getrieben sein wird. Denken wir z.B. an den Einsatz von Augmented Reality bei OP-Videos oder an die Gamifikation, die in letzter Zeit häufiger und ernsthafter diskutiert wird.

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