Eine Pandemie beflügelt digitale Fortbildung

Die globale Pandemie war ein wichtiger Trigger in der digitalen Innovation und das Online-Lernen hat sich als wichtiges Instrument für die Zukunft der medizinischen Fortbildung erwiesen. Auch in diesem Blog hatten wir mehrfach darauf hingewiesen. Die Notwendigkeit, digitale Inhalte zu generieren, um fortbildungswillige Ärzte zu unterstützen, hat zu einem rasanten Aufstieg des Online-Lernens geführt. Dies selbstverständlich nicht nur in Europa, sondern weltweit.

Im universitären Umfeld war die Umstellung auf das Online-Lernen eine plötzliche Notwendigkeit, und mangels Erfahrung waren die Instrumente zu Beginn kaum ausgereift. Aber trotzdem wurden die Vorteile in Form von schnellerem und effizienterem Lernen, verbessertem Engagement und größerer Reichweite schnell festgestellt. Zwar muss das volle Potenzial des Online-Lernens erst noch ausgeschöpft werden, und auch hybride Modelle aus Offline- und Online-Lernen könnten ein optimiertes Angebot für die Zukunft der Fortbildung darstellen. Möglicherweise wird der Einzug von Virtual Reality- und Augmented Reality-Anwendungen hier ebenfalls einen Beitrag leisten. Apple hat offenbar Großes vor, wie immer wieder in der Publikumspresse zu lesen ist.

Infolge der Pandemie besteht ein noch nie dagewesener Bedarf an neuartigen, örtlich unbeschränkten Methoden für die Ausbildung in allen Gesundheitsberufen. Viele Bildungsanbieter auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene haben gelernt, sich anzupassen und neue Lernmethoden anzubieten, ohne dabei das Engagement, die Relevanz und die Qualität der Inhalte zu vernachlässigen. Auch hier wird sich rasch die Spreu vom Weizen trennen. Insbesondere die Ansprüche der (nun erfahrenen) Nutzer bzgl. technischer Merkmale, wie Nutzerfreundlichkeit, Interaktivität und Multimedialität, werden ganz sicher nicht geringer werden.

LEARNTEC 2018

Auch in diesem Jahr haben wir die LEARNTEC in Karlsruhe besucht. Die „Leitmesse für digitale Bildung in Schule, Hochschule sowie in der beruflichen Bildung“ ist Europas Nummer eins im Bereich digitales Lernen. Und die Messe wächst. Erstmalig auf zwei Hallen verteilt konnten die ca. 7500 Besucher mit etwa 300 Ausstellern aus 14 Nationen in den Dialog treten.
Die Digitalisierung erobert alle Lebensbereiche und sorgt schon seit Langem auch bei der (Fort)-Bildung für eine Revolution des Lernens. Digitale Bildung wird eine Schlüsselrolle in der beruflichen Bildung einnehmen.


Hatte die LEARNTEC in früheren Jahren noch das E-Learning an sich als zentrales Thema, ist dies nun eine Selbstverständlichkeit und nicht mehr wegzudenken. Im medizinischen Umfeld werden ja auch Online-CME-Fortbildungen, ob als Webinar oder E-Paper, als integrativer Bestandteil der ärztlichen Fortbildung angesehen.

Die technologische Weiterentwicklung der Messe zeigte sich in diesem Jahr sehr deutlich an Beispielen aus der Augmented und Virtual Reality. Beides nicht brandneu, aber mittlerweile auf einem guten Weg als Standard in Lehrmaterialien einzufließen. Buchseiten werden z. B. mittels Augmented Reality digital ergänzt und können mit 3D-Ojekten und interaktiven Elementen kombiniert werden.

Wie bedeutend AR und VR in der Messe behandelt wurden, zeigte auch ein Blick in das Programmheft. Die Messe wird flankiert von mehreren, teils parallel verlaufenden Foren. In zahlreichen dieser (Kurz)-Vorträge ging es in der Hauptsache um die „neuen“ Realitäten.
Augmented und Virtual Reality werden sich zukünftig auch in der medizinischen Information und Fortbildung durchsetzen, daran besteht kein Zweifel.