Stiftung Gesundheit: Medizinklimaindex zeigt Zuversicht

Die niedergelassenen Ärzte, Zahnärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in Deutschland beurteilen ihre wirtschaftliche Lage und Zukunftserwartungen derzeit optimistisch: Der Medizinklimaindex (MKI) stieg im Herbst 2021 auf 6,0 Punkte. „Das ist der dritthöchste Stand in den vergangenen zehn Jahren“, berichtet Prof. Dr. Dr. Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit. Der MKI gilt als Indikator für die wirtschaftliche Zuversicht der niedergelassenen Ärzte und wird seit 2006 halbjährlich von der Stiftung Gesundheit erhoben.

Drei Viertel der Ärzte erwarten Kontinuität oder Verbesserung. Verbessert haben sich seit dem Frühjahr sowohl die Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage als auch die Zukunftserwartung: Der Anteil der Ärzte, die ihre aktuelle Situation als gut bewerten, stieg um mehr als 10 Prozentpunkte auf 42,1 Prozent. Gleichzeitig rechnen drei von vier Ärzten mit gleich bleibenden oder besseren Verhältnissen in den kommenden sechs Monaten. „Der Anteil der Ärzte, die eine Verschlechterung erwarten, ist zum ersten Mal seit langer Zeit auf unter ein Viertel gesunken“, so Obermann.

Alle Fachgruppen positiv gestimmt. Zum ersten Mal seit Herbst 2017 liegen auch alle vier betrachteten Fachgruppenindices im Plus: Spitzenreiter sind die Psychologischen Psychotherapeuten mit einem Index von 22,3. Auch die Zahnärzte (6,3) und Hausärzte (4,0) rangieren deutlich im positiven Bereich. Am zurückhaltendsten zeigen sich die Fachärzte mit einem Index von 1,0.

Die detaillierten Ergebnisse finden Sie online unter https://www.stiftung-gesundheit.de/studien/

(Quelle: Presseinformation der Stiftung Gesundheit vom 4. Oktober 2021)

Ärzte sehen Gesundheits-Apps als hilfreich an

Studie der Stiftung Gesundheit: Einsatz vor allem im somatischen Bereich sinnvoll

72,3 Prozent der Ärzte halten Gesundheits-Apps bei gezieltem Einsatz für hilfreich.Die Akzeptanz von Gesundheits-Apps ist in den vergangenen sechs Jahren erheblich gestiegen – das zeigt die aktuelle Studie „Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit 2020 / 2“ der Stiftung Gesundheit. „Während sich vor sechs Jahren das Gros der Ärzte skeptisch bis kritisch zeigte, stimmen heute mehr als 70 Prozent von ihnen zu, dass gezielt eingesetzte Gesundheits-Apps hilfreich sein können“, berichtet Prof. Dr. Dr. Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung. Etwa ein Drittel der Ärzte habe ihren Patienten bereits entsprechende Apps empfohlen.

Nicht alle Apps kommen bei Ärzten gleich gut an

Den größten Nutzen sehen Ärzte bei somatischen Anwendungen: Mehr als 80 Prozent können sich einen sinnvollen Einsatz in der Sportberatung und –anleitung, bei Tagebuchanwendungen zum Beispiel für Allergiker, zur Aufzeichnung von Vitalparametern, zur Ernährungsberatung oder Verhaltenskontrolle vorstellen. Kritisch beurteilen sie dagegen Apps in psychischen Anwendungsgebieten wie Depression oder Sucht.

Ärzte wünschen sich mehr Testmöglichkeiten für Behandler

Aus der Studie ergeben sich zudem Hinweise auf ungeklärte Fragen und organisatorische Hürden. So kritisierten zahlreiche Ärzte einen Mangel an Testmöglichkeiten für Behandler: „Es ist sehr zu begrüßen, dass Ärzte Gesundheits-Apps zunächst selbst kennenlernen und testen möchten, bevor sie sie Patienten empfehlen“, so Obermann: „Das zeugt von einem verantwortungsvollen Umgang der Ärzte mit diesem neuen Instrument.“ Industrie und Krankenversicherer seien gut beraten, solche Handlungsempfehlungen aufzugreifen und entsprechende Möglichkeiten zu schaffen.

Die Studie ist Teil der Reihe „Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit“, mit der die Stiftung Gesundheit seit 2005 jährlich Trends und Entwicklungen im Gesundheitssektor untersucht.

Quelle:Presse-Information der Stiftung Gesundheit vom 17.11.2020