Videosprechstunde in der Praxis

Zeit und Geld sparen, das Gesundheitssystem digitalisieren, den Infektionsschutz beachten und dennoch die Patientenversorgung aufrecht erhalten oder sogar verbessern? Das erscheint sinnvoll und ist mit Videosprechstunden ergänzend zu persönlichen Visiten möglich.

Die neue Webcast-Fortbildung „Praxistipps für effiziente Videosprechstunden“ auf dem Online-Portal arztCME.de widmet sich genau diesen Aspekten. Die Referenten Uwe Meier (Grevenbroich), Gereon Nelles (Köln), Martin Bauersachs (Dortmund) und Thomas K. Gratz (Berlin) reflektieren am Beispiel der Neurologie grundsätzliche Vor- und Nachteile, sinnvolle Planung und Durchführung sowie die Voraussetzungen zu Abrechnung nach EBM für eine adäquate Vergütung.

Die Ärzte konnten während des Corona-Lockdowns Erfahrungen sammeln und zeigen anschaulich, welche virtuellen Untersuchungen machbar, welche Patienten für die Teilnahme an einer Videosprechstunde geeignet sind und worauf es bei der effektiven Zusammenarbeit gerade im Praxisteam ankommt.

Boom bei Videosprechstunden hält an

Corona beschleunigt digitale Lösungen. Durch die anhaltende Corona-Pandemie hält der Boom bei Videosprechstunden in Schleswig-Holstein weiter an. Das belegt eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest: Danach wurden im Jahr 2021 insgesamt 12.882 Videosprechstunden von Versicherten der AOK NordWest mit Ärzten in Schleswig-Holstein durchgeführt. Das sind über 33 Prozent mehr als im Jahr 2020 mit 9.636 digitalen Beratungen. In 2019 ließen sich gerade einmal sieben AOK-Versicherte per Bildschirm beraten. „Die Videosprechstunden haben sich weiter etabliert. Angesichts der Infektionsgefahr mit COVID-19 konsultieren immer mehr Patientinnen und Patienten ihren Arzt digital per Video über PC, Laptop oder Smartphone. Durch die Corona-Pandemie erfährt die Digitalisierung im Gesundheitswesen einen riesengroßen Schub“, sagt Dr. Christoph Vauth, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest.

Videosprechstunden am häufigsten in der Psychotherapie. Am häufigsten nutzten Psychotherapeuten und psychotherapeutisch tätige Ärzte sowie Kinder- und Jugendpsychotherapeuten in Schleswig-Holstein die Videosprechstunden. Auf dem zweiten Rang folgten Allgemeinmediziner vor der Fachgruppe Innere Medizin/Rheumatologie.

(Quelle: Pressemitteilung der AOK NordWest vom 12.07.2022, gekürzt)