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MedicalLearning – Blog zur Zukunft der medizinischen Information

Big Data – Pharmas suchen Kooperationen

30. Mai 2016

Die Auswertung von Hunderten von Millionen von Patientenakten und Daten aus Krankenhäusern and Arztpraxen rund um den Globus – verknüpft mit den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen vom letzten Kongress. So stellen sich nicht nur die großen IT-Firmen die Zukunft der Medizin vor, auch die Pharmaindustrie will bei Big Data-Projekten vorne mit dabei sein.

Aktuell erschweren praktische Probleme die Einführung von Big Data-Analysen in der Medizin aber noch erheblich. Die Verknüpfung von Genomdaten mit klinischen Daten, pathologischen Parametern und experimentellen Daten aus patientenspezifischen Modellen läuft alles andere als rund. Die Daten werden mit verschiedenen Methoden generiert, viele werden nicht strukturiert erfasst und im schlechtesten Fall liegen sie nicht einmal elektronisch vor.

Dazu kommen systematische Fehler, etwa durch nicht-standardisierte Datenerfassung und nicht berücksichtigte Störfaktoren. Statistische Signifikanz wird aufgrund der großen Fallzahlen verhältnismäßig leicht erreicht – aber hat sie auch eine klinische Relevanz?

Das Glatteis sieht man auch bei Big Pharma. Vor 15 Jahren bauten viele Pharmaunternehmen eigene Abteilungen auf, um auf den digitalen Wandel vorbereitet zu sein. Jetzt, wo der Wandel tatsächlich in vollem Gang ist, sind die meisten eBusiness-Abteilungen längst wieder aufgelöst. Ob das weise war oder nicht, wird sich zeigen. Fakt ist: Außerhalb der eigenen Kernkompentenz von Forschung und Vermarktung sind die Pharmas gut beraten, ihre satten Gewinne darin zu investieren, sich das nötige Knowhow für die Zukunft einzukaufen. Koste es, was es wolle.

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